Der Tod im Birnbaum – Die Stücke

Der Tod im Birnbaum

Komödie in vier Akten von Manfred Eichhorn

Der Tod im Birnbaum

Wenn es so ist, dass keiner mehr in den Himmel kommt, geschweige denn in die Hölle, muss irgendetwas faul sein auf Erden. … Es wird nicht mehr gestorben auf Erden. … Schuld daran ist eine Verkettung von Wünschen, die eine, aus den reißenden Fluten eines Baches gerettete Fee (Ulrike Stadelmann), Gottlieb Scheiffele (Armin Schmied) gewährt. Seine Frau Anna Scheiffele (Sylvia Kienast) hält ihn für „etwas verwirrt“, als er ihr seine Wünsch offenbart: Immer etwas Geld im Käschtle (so dass es zum Leben reicht) und für Anna komplett nicht zu verstehen: Keiner soll ohne Gottliebs Erlaubnis von dem karg gewachsenen Birnenbaum im Garten der Scheiffeles mehr herabsteigen können. Schuld an diesem, dem zweiten Wunsch ist Ida (Johanna Rundel), die keine Gelegenheit auslässt, sich die Birnen der Scheiffeles schmecken zu lassen. Den dritten und letzten Wunsch spart sich Gottlieb – denn er ist ja schließlich ein sparsamer Schwabe… hätten doch Anna Scheiffele und ihre Tochter Lisl (Carolin Reithmeier) noch so viele Wünsche parat gehabt. Unverständlich!

Durch seine heldenhafte Rettungsaktion wird Gottlieb allerdings ziemlich krank – so krank, dass er am liebsten seinen letzten Wunsch, den ihm die Fee noch schuldig ist, zur Genesung benutzen würde. Doch Anna hat andere Pläne: „G´sund wird ma vo alloi – für des muasch deinen letzen Wunsch net opfern …“ Und so kommt es, dass der Tod (Pfr. Leander Mikschl) seinen Dienstplan erfüllen muss. Leider leidet der Tod an einem schrecklichen Schnupfen, so dass er laut niesen muss, als er den „Schleier des Todes“ über Gottlieb ausbreiten möchte – zum dritten Mal in diesem Jahr, dass er bei seiner Arbeit sprechen muss.

Durch den Fehler des Todes und die Gerissenheit von Anna Scheiffele gelingt es, den Tod auf den verwunschenen Birnbaum zu locken – und dort sitzt er nun und kann nicht mehr herunter. Von nun an wird nicht mehr gestorben auf der Welt. …

 

 

Dass darüber Himmel und Hölle nicht sehr erfreut sind, kann sich jeder vorstellen. Und so treffen sich Dr. Faust (Helmut Reithmeier), Petrus (Rudi März), Justitia (Andrea Egerer), das Herrgöttle von Biberach (Maria Bayer), der Schlamperdone (Rupert Aichele), Luzifer (Richard Pissors) und seine Frau Hölle (Heike Arnold-Schmieder) sich im Himmel, um das Problem zu beheben. Der Schlamperdone (Hl. Antonius) wird beauftragt, den Tod wieder zu finden und somit das Nachschubproblem für Himmel und Hölle zu lösen.

 

Derweil geht das Chaos auf Erden weiter. Deutlich wird dies, als Lisls „Traummann“ Michl (Manuel Kurschus) aus dem Krieg heimkehrt. Anna hätte ja für ihre Tochter lieber Baschde (Monika Fleschhut) gesehen, der stotternde aber immerhin reiche Bauernsohn aus der Nachbarschaft – doch Lisl hat sich nunmal verliebt und lässt sich von ihren Zukunftsplänen nicht abbringen. Michl, der mehr tot als lebend zurückkehrt erzählt von den Leiden, die im Krieg ohne Tod unvermeidbar sind – was den Tod in seinem Birnbaum sehr erfreut.

 

Schließlich finden der Schlamperdone und Luzifer gemeinsam den Tod im Birnbaum, können diesen aber ohne die Einwilligung von Gottlieb Scheiffele nicht befreien. Doch der Tod schafft es schließlich, Gottlieb davon zu überzeugen, dass eine Welt ohne Tod nicht funktionieren kann – und so darf der Tod letztendlich von seinem luftigen Gefängnis herabsteigen. …
In der schwäbischen Komödie „Der Tod im Birnbaum“ ist es Manfred Eichhorn gelungen, ein spritziges, würziges, unterhaltsames, kurzweiliges und trotzdem spannendes „Was-wäre-wenn …“ – Stück zu schreiben, das Jung und Alt zum Lachen und Nachdenken anregt.

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